Google unterteilt Suchanfragen in Kategorien

Auf www.thesempost.com hat Jennifer Slegg vor wenigen Tagen einen Eintrag veröffentlicht, der tiefere Einblicke in die Informationsverarbeitung bei Keyword Suchanfragen auf Google liefert.

Quality Rater Guidelines von Google erweitert

Beispiel Know Simple Query auf Smartphone

Die Google Guidelines für ihre hauseigenen Quality Rater, die manuell die Qualität von Webseiten einstufen, wurden in jüngster Zeit erweitert. Die Suchanfragen (Keywords) sind danach in sechs Bereiche aufgeteilt. Natürlich sind diese Informationen immer mit Vorsicht zu genießen, da Google sich ungern in die Karten schauen lässt.

Da es sich hier um keine wirklich brandneuen Erkenntnisse handeln, sondern ich aufgrund anderer Informationen aus dem Google-Kosmos schon von einer solchen Vorgehensweise ausgegangen bin, kann man durchaus von einer gewissen Validität dieser Aussage ausgehen.

Danach werden in den „Quality Rater Guidelines“ von Google Suchanfragen in folgende Sektionen aufgeteilt:

  • Know Simple Queries
  • Know Queries
  • Do and Device action Queries
  • Local Queries or User located Queries
  • Multiple User Intent Queries

Schauen wir uns einmal die verschiedenen Kategorien von Suchanfragen bei Google genauer an.

Know Simple Querys- einfache wissensbasierte Anfragen

Ein Knowledge Graph auf Desktop PC

Know Simple Queries sind sehr spezifisch gehaltene Suchanfragen. Diese sind vom Keyword so detailliert, dass kein Zweifel besteht nach der Suchabsicht des Nutzers. Hier arbeitet Google schon seit einiger Zeit daran diese Suchanfragen in dem sogenannten „Knowledge Graph“ direkt zu beantworten.

Dieser wird dann in der Regel rechts neben den Suchergebnissen (Desktop) oder in den Suchergebnissen (Mobile) eingeblendet und beantwortet die entsprechende Suchanfrage direkt, ohne das der Google Benutzer die Website von Google verlässt.

Die Informationen stammen von verschiedenen Quellen, u.a. Wikidata und Wikipedia, sowie anderen vertrauenswürdigen Webseiten und werden von Google Algorithmen geprüft.

Beispiel: Die Anfrage nach dem Ergebnis eines konkreten Fußballspiels wäre eine solche „Know Simple Query“. Auch die Anfrage nach einem bekannten Unternehmen (wie im Bild Daimler Chrysler) ist eine dementsprechende Suchanfrage.

Know Queries

Die sogenannten Know Queries sind relativ allgemein gehaltene, unspezifische Suchanfragen, die sich auf Allgemeinwissen konzentrieren. Hier ist das Ziel von Google eine gut diversifizierte Resultatsliste von Suchergebnissen auszugeben.

Als Beispiel kann man hier das Keyword „Günther Jauch“ nennen. Eine nicht weiter spezifizierte Anfrage zu einer öffentlichen Person, aus der allerdings die Intention der Anfrage nicht wirklich zu entnehmen ist.

Theoretisch könnte man eine Biografie über Günther Jauch suchen, wann seine neueste Sendung ausgestrahlt wird oder mit welchen Awards oder Auszeichnungen er jüngst ausgezeichnet wurde. Google hat deshalb zum Ziel zu solchen Suchanfragen eine heterogene Liste von Suchergebnissen in alle Richtungen zu liefern.

In der konkreten Suche nach „Günther Jauch“ liefert Google dann:

  1. Aktuelle Sendung in der ARD vom Moderator
  2. Wikipedia Eintrag
  3. News Artikel über die aktuelle Sendung
  4. ARD Mediathek mit den Videos von Günther Jauch
  5. Video mit aktueller Talkshow
  6. Ein Spiegel Interview mit dem Entertainer
  7. Eine biographische Darstellung vom Stern
  8. Ticket Service für Sendungen mit Günther Jauch
  9. TV Kritik der aktuellen Sendung aus der FAZ
  10. Ein Boulevard Artikel über das Privatleben des Moderators

Und auch ein Knowledge Graph zum Moderator.

Do Queries

Die sogenannten „Do Queries“ beinhalten einen klaren Handlungswunsch, den der Suchende zum Ausdruck bringt. Ein gutes Beispiel dafür ist beispielsweise die Suchanfrage: Hundefutter kaufen. Die Intention des Suchenden ist klar und er hat einen klaren Handlung bzw. Kaufwunsch in diesem Fall.

Aber auch eine Anfrage, wie zum Beispiel: „Bundesliga Spielplan Download“, wäre ein Beispiel für eine solche Suchanfrage. Der Handlungswunsch ist aus der Suchanfrage ganz klar ersichtlich.

Device Action Queries

Diese Anfragen sind sehr konkret und beziehen sich auf die Steuerung von Smartphones oder anderen Endgeräten. Ein Beispiel für eine entsprechende Suchanfrage wäre zum Beispiel: „Öffne mir die SPORT1 App“.

Local Queries und User Locations – lokale Suchanfragen

Ergebnisse Local Search Pizzeria

Ergebnisse Local Search Pizzeria

Local Querys/ Lokale Suchanfragen sind Google suchen, die sich auf die jeweilige Region des Benutzers beziehen. Dies als Local Search bekannte System berücksichtigt den Standort des Suchenden und es findet vor allem auf Smartphones Anwendung.

Aber natürlich auch bei der normalen Desktop Suche bei Google, wenn der Standort bekannt ist. Als Beispiel wäre hier zum Beispiel die Suche nach einem Restaurant, einer Pizzeria oder ähnlichem, mit dem Standort Stuttgart, zu nennen (Siehe Beispiel links).

Da Google über das Smartphone weiß in welcher Stadt man sich befindet, kann Google natürlich auf eine dementsprechende Anfrage lokalisierte Suchergebnisse liefern. Und hat hier durch sein Local Search System, das in den letzten Monaten weiter verändert wurde, dafür gesorgt dass der Suchende passende, regionale Suchresultate bekommt.

Multiple User Intent Queries

Multiple User Intent Queries werden Suchanfragen genannt, die noch sehr unspezifisch sind und Google nicht genau interpretieren kann, was der Nutzer im speziellen sucht. Als Beispiel kann man hier das Keyword: Haus oder Garten nennen.

Fazit

Google wird immer besser darin Suchintentionen zu erkennen und Zusammenhänge zu nutzen, um dem Suchenden genau passende Suchergebnisse zu liefern. Die Unterteilung der Suchanfragen nach diesen Kriterien macht das deutlich.

Originalpost von Jennifer Sleg:

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2018-11-04T18:00:45+00:00